Montag, 27. Juni 2016

Der Mythos BauFREIHEIT

Man könnte ja meinen, wenn wir nichts posten, passiert auch nichts auf dem Mondsteinhof, aber glücklicherweise ist das nicht der Fall.
Im Gegenteil passiert sogar meistens so viel, dass einfach keine Zeit zur Blog-Pflege übrig bleibt.

Langsam und stetig nähern wir uns nun also wirklich dem Ende der Abrissarbeiten. Das sagen wir zwar schon seit einem Monat, aber nur, weil immer noch ein weiteres Abriss-Projekt dazu kam. Wer schon einmal etwas saniert hat kann sicher auch ein Lied davon singen.

Ursprünglicher Plan war es ja, die Dielung in Wohn-Esszimmer und Flur zu erhalten, aber daraus wurde am Ende nichts.
Um möglichen Muffelgerüchen aus dem Weg zu gehen, haben wir uns dazu entschieden die Dielen samt darunterliegender Schüttung zu entfernen. So sehr es aus Idealismus, Nostalgie und Finanzgründen auch schmerzte.
Abgesehen von ein paar weiteren Mäusenestern war nichts Schlimmes zu finden, aber unsere Gemüter sind nun beruhigt.


Balken und Schüttungsreste sind mittlerweile auch außerhalb des Hauses

Eine weitere potenziell unerwartete Baustelle ist (mal wieder) die seltsame Decke zwischen dem Heuboden (oben) und Bad, Schlafzimmer und Stall (unten).
Treue Leser werden sich erinnern: die Decke, die bereits ab und an ein Loch hatte. Die Decke, die aus Nut und Feder verzahnten Hohlkammersteinen besteht und sich durch die Spannung trägt.
Und ja, auch diese Hohlkammersteine, die die Wand der ehemaligen Speisekammer gebildet haben und unter leichtem Hammerschlag bereits in tausend Teile zersprangen.

Beim Maueraustauschen habe ich neulich aus irgendeinem Grund mal nach oben gesehen und sofort das Bedürfnis verspürt mir mindestens einen Helm auszusetzen.
Dieser Kollege lächelte mich nämlich an:


War der jetzt schon immer da und ist mir nur nie aufgefallen, oder ist er tatsächlich neu? Ist es nur der Putz oder eine Fuge?
Auch vom Heuboden aus ist er zu sehen, allerdings macht der Boden beim Begehen noch immer einen stabilen Eindruck.
Fakt ist allerdings: wir haben nach wie vor (trotz den Unbedenklichkeitserklärungen diverser Fachleute) kein Vertrauenverhältnis zu dieser Deckenkonstruktion.
Wäre sie nur über dem Stall würde ich das alles durchgehen lassen, aber Bad und Schlafzimmer sind doch recht wichtige Räume.
Wer will schon die Redewendung "Das kannst du genauso von einem Ziegelstein erschlagen werden" im heimischen Bett oder auf dem Thron wahr werden sehen.
Also hadern wir nun mit uns ob wir die ganzen Steine einfach mit entfernen solange wir so viel Baufreiheit haben wie jetzt.

Hier also endlich das mythische Wörtchen aus der Überschrift. Baufreiheit.
An dem "Bau" des Wortes hat sicher niemand etwas auszusetzen, aber Freiheit ist wohl irreführend.
Sicher, physisch hat man mehr Platz zum rumoren und werken, aber im Kopf macht einen die "Baufreiheit" ganz schön unfrei. Genau genommen setzt sie Bauherren ziemlich unter Druck, gillt sie doch als einmaliger Zustand.
Von allen Seiten heißt es: "Macht doch XY gleich noch mit, solange ihr die Baufreiheit habt" und "So eine Baufreiheit kommt in den nächsten 100 Jahren nie wieder". Und das ist natürlich richtig. Hat man erst Bad und Schlafzimmer saniert und die Decke verkleidet und merkt dann, dass die nun unerreichbaren Steine langsam aber sicher ihre statische Integrität verlieren schaut man ziemlich in die Röhre.
Wie Wahrscheinlich ist es aber andererseits, dass das passiert?
Widerum: möchte man bei jedem Möbelstück, das man obenauf stellt, darum fürchten, es bald im Erdgeschoss wieder zu finden?
Ist das Bauherrenparanoia?
Ich glaube ich brauche bald Baufreiheit. Im Sinne von Baufrei.

Der Finanzielle Aspekt ist beinahe zu vernachlässigen. Ein weiterer Container zum Entsorgen der Steine. Dämmung und OSB-Platten hätten wir für den Bodenaufbau ohnehin benötigt und abgehangen hätten wir die Decke in Bad und Schlafzimmer ohnehin. Die Zusatzkosten wären also sehr überschaubar.
Die Zusatzzeit dagegen ist schwerer zu berechnen und das "Wie einfach wird das sein" auch.
Wieder eine Entscheidung, die wir nur selbst treffen können.

Eine weitere Entscheidung, die wir zu fällen haben, betrifft die neuen Fenster.
Einen (astronomisch günstigen) Hersteller haben wir nun gefunden. Nun müssten wir uns aber für eine Fensterfarbe entscheiden.
Nach Ausschluss anderer Möglichkeiten, bleiben nunmehr 2 Varianten übrig.

Die erste ist die "Standard"-Variante. Weiß. Innen, wie außen.
Da ich ein visueller Typ bin habe ich versucht Beispielbilder von Backsteinhäusern zu finden um einen annähernden Eindruck der letzendlichen Wirkung zu bekommen.


Ich kann mich an die Quelle leider nicht erinnern. Füge sie aber natürlich gerne hinzu, sollte sie jemand kennen

 Zudem bauen wir uns irgendwann auch Fensterläden, die dann in beliebiger Farbe gestrichen werden können.

Option 2 Wäre außen dunkelgrün, innen weiß.

Ich kann mich an die Quelle leider nicht erinnern. Füge sie aber natürlich gerne hinzu, sollte sie jemand kennen
 Was meint ihr?

Ansonsten haben wir wieder mal einen Container gefüllt:


Endlich die Toilette abgerissen und verfüllt:


und dabei gleich entdeckt, dass wir vermutlich den großteil des Stallbodens aufnehmen und neu verlegen müssen, weil unsere possierlichen kleinen Untermieter ihre Vorratskammern darunter angelegt haben. Leider sind alte Nussschalen kein tragfähiger Untergrund.

Langsam verstehe ich warum diese Zuckersüßen Tierchen auch Schädlinge genannt werden.

Außerdem haben wir endlich im Anbau die Unterkonstruktionen und den letzten Putz entfern.



Zu guter Letzt haben wir begonnen den Boden im OG-Flur zu entfernen. Der gesamte Estrich ist bereits entsorgt.



Die einzige Fremdarbeit, die geleistet wurde, war das Entfernen des Oberleitungsmasten durch den Stromversorger.


Eure Freiherren vom Bau

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen