Zum einen haben wir es endlich mal in Angriff genommen den Spitzboden wirklich auch noch von den letzten Dreckresten zu befreien (solange im darunterliegenden Geschoss noch kein Fußboden ist). Eine Arbeit, die ich eigentlich eher für die kühleren Tage empfehlen würde.
Zum Anderen haben wir endlich mit dem Maueraustauschverfahren im Bad begonnen um die Horizontalsperre zu erneuern. Die initiale Scheu gegenüber dieser Tätigkeit war bei mir groß. Einfach die untersten Steine einer tragenden Wand heraus zu nehmen scheint auf den ersten Blick schließlich keine besonders gute Idee zu sein.
Letztendlich nahm ich aber all meine Jenga-Erfahrung zusammen und machte mich ans Werk.
Luft anhalten.... |
...steht noch. |
Durch diese ermutigende Erfahrung bestärkt, ginge die nächsten 2 Steine leichter von der Hand und mittlerweile freue ich mich jedes mal sehr auf diese Arbeit. Mauern ist einfach ein großartiger Spaß. Ich überlege schon, was ich in unserem Garten irgendwann alles gemauert machen kann :)
Dem geschulten Auge ist vielleicht aufgefallen, dass wir uns für die unterste Steinreihe entschieden haben. Das hat zweierlei Gründe.
1: Es ist ja noch die alte (vermutlich beschädigte) Mauerwerkssperre vorhanden
2: Wir wussten nicht was wir taten und dachten wir sind mal ganz schlau und sperren die Feuchte, soweit es geht nach unten.
Für alle unter euch, denen diese Arbeit noch bevor steht: üblicherweise nimmt man wohl etwa die vierte Steinreihe heraus und legt die Sperrbahn auf die Dritte.
Weshalb ist uns erst bei der Arbeit aufgefallen (denken wir zumindest):
Der Pfeil zeigt die Fuge mit der alten Sperrschicht. Sieht man sich jetzt die Steinreihen darüber und darunter an, sind diese Reihen im sog. Läuferverband gemauert.
Bedeutet: alle Steine liegen auf der gleichen (größten) Fläche auf und der Betrachter sieht die lange Seite. Nur die Fugen zwischen den Steinen sind in jeder Reihe versetzt.
Schaut man nun die Reihe über der an, die wir heraus genommen haben, sieht man ein anderes Bild. Von jedem dritten Stein sieht man nur die kleinste Seite, den sog. Kopf (weiß eingekreist), da jeder dritte Stein quer liegt. Das ist der sog. wilde Verband.
In unserem zweischaligen Mauerwerk agieren diese quer liegenden Steine als Brücke zwischen beiden Mauern um einen stabilen Verbund zu erzeugen.
Da die Auflagefläche dieser Ziegel allgemein kleiner ist, verkippen sie gern mal, sobald man die Steinreihe unter ihnen entfernt und müssen beim Mauern wieder in die richtige Position geschoben werden.
Das ist unsere Erfahrung und Erklärung. Vielleicht ist das aber auch alles Quatsch. Wir lassen uns gern belehren.
Der Arbeitsablauf an sich ist dann im Grunde ziemlich easy.
- Steine entfernen (manuell mit Hammer und Meißel). In normalen Abschnitten etwa 50 cm, unter Fenstern darf es auch etwas mehr sein
- Wandzwischenraum ausräumen, Schmutz und Mörtelreste mit Drahtbürste und Handfeger entfernen
- entfernte Steine (falls unbeschädigt) ebenfalls von Schmutz und Mörtelresten befreien
- frischen Mörtel anmischen
-während der Reifezeit des Mörtels die Bitumenbahn zurechtschneiden (an genügend Überlappung denken)
- Mörtel nochmal gut durchrühren
-Sperrbahn in Mörtelbett einlegen
- entfernte Steine wieder vermauern
Das Zwischenergebnis sollte etwa so aussehen |
Gute anderthalb Meter geschafft |
und tüchtig mähen |
Am Wochenende durfte nämlich zwei übrig gebliebene Obstbäumchen in unseren Garten einziehen:
Eine kleine Kirsche und eine kleine Birne füllen jetzt die Lücke zwischen der Walnuss und den Pflaumenbäumen |
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