Mittwoch, 24. Februar 2016

Tag 11 - Spiel mir das Lied vom Kot

Am elften Baustellentag war das Hauptthema - mal wieder - Kot. 
Die Sauerkrautplattendecke im Schlafzimmer musste weichen und natürlich leistete unser Haus erneut erbitterte Gegenwehr mit Biowaffen. 

Zu beginn gingen die Platten schlecht ab, aber die Menge an Schmutz war überschaubar...
...dann ließen sich zwar die Platten gut entfernen aber....

... man stand dafür knöcheltief im Mist.


Wir fragen uns wirklich mehrere Dinge.
1: Wie hat diese Deckenkonstruktion so lange und mit dieser Zusatzlast gehalten?
2: Wie und von wem wurde diese riesige Menge Exkrement hinterlassen?
und besonders:
3: Hat Kot gute Wärmedämmeigenschaften?

In der Beschaffenheit ist es einer Dämm-Schüttung ja nicht gerade unähnlich.


Besonders Punkt 2 bereitet uns Kopfzerbrechen.
Ein bisschen sieht man es auf diesen Bildern vielleicht:
Die Hinterlassenschaften sind mittelgroße Kringel. Wie von Vögeln. Keine Marderwürste, keine Mäuse oder Rattenkötel. Außerdem fanden sich mehrere Vogelskelette von der Größe junger Tauben oder ausgewachsener Legewachteln in der Zwischendecke.
Aber es wird doch wohl niemand Geflügel in einer abgehängten Decke halten?!

Ausmisten im Schlafzimmer bekommt eine völlig neue Bedeutung. 

Ich habe euch mal ein paar besonders aussagekräftige Spiralschisse eingekreist. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, wer dieser mysteriöse Kreiskacker hätte sein können...


Im Übrigen war das auch die Decke mit dem unerklärlichen Loch, das über Nacht aufgetaucht war.
Wir erinnern uns:


Nun hatten wir Gelegenheit das Ergebnis unserer Flickarbeit auch von unten zu begutachten:

Kein Wunder, dass ein Döschen kaum expandierender Bauschaum keine Chance hatte...
Aber wie man ja so schön sagt: Ende gut, alles gut. Selten hat sich jemand mehr über den Mangel einer Decke im Schlafzimmer gefreut.
Nach gut 3 Stunden:

War das Zimmer deckenlos...

...und kotfrei.
Außerdem hatte die Hausherrin die Decke des Wohn-Esszimmers völlig entfernt: 

Schön, nicht wahr?
Und den Deckenabriss im Bad begonnen:

Sorgt euch übrigens nicht: die Wand im Hintergrund wird ohnehin erneuert und hat keine tragende Funktion.

Während eines Überraschungsbesuchs hat mein lieber Schwiegerpapa auch unsere ganzen Bäume in handliche, 50cm-Klötze zersägt. Ich hätte wirklich lust einen Holzhack-Tag einzulegen, doch es warten ja immer dringlichere Arbeiten.

So zum beispiel auch der heutige Besuch von Zimmermann Nummer 4.
Wieso 4? Nun, zum einen ist es immer von Vorteil verschiedene Angebote auf dem Tisch zu haben (wodurch wir bereits einen völligen Luftikus identifizieren konnten) und zum anderen...

Baustellen-Tipp: Man sollte mit dem Bestellen von Fachmännern immer bis zur (möglichst) abgeschlossenen Entkernung warten.

Wie erwähnt hatten wir ja im russischen Kinderzimmer noch eine Schadstelle am Dachstuhl entdeckt.
Zusätzlich dazu hat mich der gute Mann heute darauf hingewiesen, dass die Vorbesitzer irgendwann mal Querverstrebungen in den Kinderzimmern entfern haben (wohl um leichter die verfluchten Paneele anbringen zu können). Natürlich waren diese Streben aber nicht dekorativer Natur sondern zum Versteifen des Dachstuhls durchaus sinnvoll geplant und verbaut worden.

Kaltblütig abgeschnitten
 So fehlen uns sowohl im Kinderzimmer links...
Strebe 1
Strebe 2
 als auch im "russischen" Kinderzimmer je 2 Querverstrebungen.

Strebe 3

Strebe 4

Anscheinend ist auch die Mittelpfette von Bild "Strebe 1" ein ziemliches Problem. Dieser Balken trägt ja nicht nur die Last, des darübergebauten Spitzbodens, sondern auch die Last der Sparren und Dachhaut.
Um die Mittelpfette zu wechseln, müsste also der gesamte darauf lastende Dachteil abgestützt, in unserem Falle abgebaut werden. Auch der Mörtel zwischen unseren Ziegeln ist so sandig, dass sich laut unseres heute bestellten Experten eine komplette Erneuerung des Daches am ehesten lohnen würde.

Andererseits wollte er auch die "alte" beschadete Fußpfette im Taubenschlag komplett tauschen, was zwei andere Zimmermänner zuvor weniger kritisch gesehen hatten. Laut Ihrer Meinung sei das Problem mittelfristig durch eine Verstärkung mit Stahl oder Holz lösbar.
Wem soll man da glauben?

Wiederum haben wir natürlich gewusst, dass eine Dachsanierung ohnehin irgendwann kommen würde. Aber eben irgendwann. Wir hatten eher in 5 Jahren damit gerechnet. Vermutlich würde diese Maßnahme einen riesigen Teil, wenn nicht unser gesamtes momentanes Sanierungsbudget verschlingen. Allerdings macht es ja auch irgendwie Sinn sich vor dem Innenausbau um das Dach zu bemühen.

Nunja, warten wir die Begehung mit dem nächsten Fachmann und die betreffenden Angebote ab und überlegen dann weiter.
Aber irgendwie ist das schon ein bisschen Kot.



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