Dienstag, 12. März 2019

Start "heiße Phase"

Endlich! Die letzten großen Arbeitsschritte stehen an, und wir haben sogar einen Umzugstermin. Ende Mai 2019. Unglaublich, dass wir jetzt wirklich eine Deadline haben. Seit letztem Herbst hat sich bei uns folgendes getan:

Wir haben begonnen den Graben für den Steuerungskasten der Kläranlage zu ziehen: 



Wir haben endlich die hässlichen, kaputten alten Rolläden entfernt.



Wir haben endlich die "Gefache" der Küchen. und Wohnzimmerdecke fertig Acryliert, geputzt und gestrichen. An dieser Stelle ein Tipp für Alle, die eine ähnlich Decke planen:
Schleift und ölt die Decke keinesfalls bevor ihr fertig gestrichen habt :D
Durch das Öl hat das Malerkrepp natürlich nicht mehr am Balken gehaftet. Wir konnten nicht abkleben und mussten nach dem Streichen noch mal einen Großteil der Decke schleifen und natürlich dann wiederum ölen *augenroll*.
Da die Handwerker zum Dielenverlegen kommen wollten, haben wir uns damit etliche Nächte um die Ohren geschlagen und uns schwere Arme und Steife Nacken geholt. Zum ZWEITEN Mal.

So sehr man sich bei Streichen auch um Sauberkeit bemüht - früher oder später wird man an die Balken kommen

Unser Bad ist mittlerweile vollständig gefliest, mit Badewanne und Toilette versehen und dadurch als Solches erkennbar.



Unsere wundervollen Fliesen


Die Handtuchheizung hängt auch schon. Jetzt muss nur noch die Wanne verfliest...

Und unser Waschtisch (ehemals eine Ikea-Kücheninsel, die ich bei Ebay erstanden habe) fertig werden und dann kann unser wunderbarer Koloss von einem Waschbecken auch noch in Betrieb gehen. 


Außerdem haben wir endlich eine Tür für unseren Stall bekommen!

Tipp: Haustüren sind sau schwer. Ich habe leichtsinnigerweise alleine die Annahme gemacht und hing dann mit dem Lieferanten an dem Monstrum um sie ins Haus zu bringen. Emanzipation hin oder her, hier ist ein "starker Mann" wirklich zu empfehlen!

Der Rahmen wird eingabut

Das Türchen ist drin!
 Weiterhin haben wir endlich unsere tolle neue Treppe gebaut bekommen. Durch ein paar Missverständnisse, war es für unseren armen Schwager nochmal extra aufwändig, aber was lange währt wird ja bekanntlich auch irgendwann mal fertig.


Es hätte so einfach sein können...
 

In dem Atemzug habe ich dann auch unsere Flurdecke verspachtelt und gerollputzt.



Was die Fußböden angeht, haben wir uns nun für einen Belag für das Schlafzimmer entschieden. Obwohl wir eigentlich Vinyl im Sinn hatten, sind wir am Ende doch bei Laminat gelandet. Es ist halt ein beträchtlicher Preisunterschied, der Optisch nicht so wirklich auffällt. Von Hoher Belastung kann man im Schlafzimmer auch weniger sprechen und so sparen wir halt ein bisschen. Das Geld können wir an anderer Stelle (Beispielsweise für ein zweites, zuverlässiges Auto) gut brauchen.

Der Mann wollte Grau, der Mann bekommt grau.

In Küche, Flur und WZ wurde mit der UK für die Dielen begonnen. Im Wohnzimmer haben wir (um Kosten zu sparen Selber) bereits die Schüttung eingebracht.



Kommen wir zu guter letzt zum momentan übergeordneten Thema der Baustelle. Der Heizungsanlage.
Zunächst wurden im UG überall die Heizkörper angebracht. Eigentlich hatte sich der Hausherr unbedingt Glieder- bzw. Röhrenheizkörper gewünscht. Nachdem er dann aber das Angebot gesehen hat, hat er mir beigepflichtet, dass es "die Normalen" doch auch tun :)
Und da hängen sie nun...

in der Küche


und im Wohnzimmer. 

Voller Elan und Enthusiasmus über die Inbetriebnahme, bestellte der Hausherr nach intensivem Preisvergleich zwei Paletten Holzbriketts...



Und die Heizung wurde mit Wasser gefüllt und vom Installateur in Betrieb genommen




Es war ein absolut seltsames und gleichzeitig angenehm heimeliges Gefühl auf eine warme Baustelle zu kommen. Die Heizung lief. Die Bude war warm. Die "heiße Phase" hatte im wahrsten Sinne begonnen.
Da bisher aber eigentlich alles ganz Glatt lief, war es an der Zeit vom Baustellengott einen Knüppel zwischen die Beine zu bekommen. Beim Zweiten Anheizen des Holzvergasers funktionierte es irgendwie nicht mehr so toll. Der Kessel rauchte aus diversen Stellen, die Temperatur kränkelte und der Pufferspeicher kam auch nicht über dreißig Grad hinaus.
Zunächst vermuteten wir einen Bedienfehler, heizten den Kessel gemeinsam mit unserem Installateur an und uns flog der Zugbegrenzer (eine Klappe am Schornstein) um die Ohren, als sich Rauch, der sich im Schornstein verdichtet hatte entzündete und eine kleines Explosiönchen verursachte. Ich muss zugeben, dass ich den Kessel seitdem mit einer gewissen Skepsis bediene.
Weitere zwei Wochen probierten wir dies und jenes, änderten Einstellungen, überprüften Anschlüsse, erhöhten den Schornstein um einen halben Meter und versuchten wieder und wieder den Vergaser zu betreiben. Irgendwie lief es immer halbwegs (immerhin war der Wohnbereich trotz allem warm), aber jedes mal hing viel Rauch im Stall und/oder es brannte bei zu niedriger Temperatur. Zudem begann der Kessel zu versotten und in der Brennkammer bildetet sich eine unansehnliche Schicht Teer. 
Irgendwann war ich es so leid zu rätseln und nach Kaminwurz zu riechen, dass ich darauf bestand einen Techniker vom Hersteller des Kessels kommen zu lassen.
Vergangene Woche kam der gute Herr, überprüfte die Installation (alles korrekt) und machte schließlich den Brennstoff (die Holzbriketts) verantwortlich. Die Briketts seien in einem Format, dass er noch nie gesehen habe. Sie seien so groß und dicht, dass sie schwer anbrannten, sich durch die Wärme ausdehnten und so bei vollgepacktem Brennraum gewissermaßen einen "Sturz" über der Flamme bildeten. Dadurch schwelten sie nur vor sich hin und verbrannten zwar effizient, aber produzierten auch enorme Mengen an kaltem Rauch, der auch für die Ablagerungen verantwortlich sei. Glücklicherweise hatten wir uns für einen gusseisernen Kessel entschieden, dem der Teer nichts anhaben konnte. Ein Stahlkessel wäre bereits irreparabel beschädigt gewesen. 
Erleichterung machte sich breit. Dieses Problem war leicht zu lösen. Wir hatten uns ohnehin eine erste Ladung trockenes Brennholz geordert, deren Lieferung genau zum richtigen Zeitpunkt kam.

Holziges Gold

Wie wenig doch 10 Schüttraummeter sind, wenn die Heizung solche unglaublichen Mengen frisst...

 Heute gab es dann den neuerlichen Versuch mit unserem Installateur gemeinsam, mit Holz anzuheizen. Und siehe da: es raucht trotzdem und die Temperatur steigt zwar mittlerweile auf die angestrebte Gradzahl, sinkt aber zu schnell wieder ab. Der Schornstein zieht auch nur richtig, wenn ein Fenster, aber nicht gleichzeitig die Tür offen ist.
Irgendwann ist immer noch im Argen. Morgen wird dann noch mal mit Schornsteinfeger und Hersteller telefoniert. Der Installateur ist mit seinem Latein am Ende und wir sind es schon längst.
Ich wette und hoffe das Problem liegt am Ende an irgendeiner lächerlichen Kleinigkeit, aber ehrlich gesagt bin ich mental aus dem Thema Kessel schon ausgestiegen. Das überlasse ich nur zu gerne dem Herren des Hauses.






Sonntag, 28. Oktober 2018

Hauruck Teil 2 - An die Decke gegangen

Weil wir oft wenig Ahnung und viele Sorgen haben, tendieren wir dazu die Dinge auf dem Bau mitunter etwas umständlicher zu gestalten, als eigentlich notwendig. Die Decken sollten da keine Ausnahme bilden.
Wir erinnern uns: Über Schlafzimmer, Bad und Stall besten die Decken aus verzahnten Hohlkammersteinen. Von diesen waren nun (hauptsächlich durch die Dacharbeiten) einige in Mitleidenschaft gezogen und so beschlossen wir, die Decken von Unten noch einmal verputzen zu lassen, im frommen Glauben so die Stabilität der ganzen Konstruktion nochmal etwas zu erhöhen. Außerdem wollten wir vermeiden, dass der alte Putz irgendwann von oben auf die abgehängte Decke rieselt. Vermutlich alles mal wieder unnötig, aber es gibt uns ein sichereres Gefühl. 

Da wir gleichzeitig maaaanchmal ganz kleine Sparfüchse sind, dachten wir uns: Abkratzen machen wir selber. Nachträglich schicke ich jetzt eine Ohrfeige an mein vergangenes Ich, dass irgendwie zwei bereits hart gelernte, wichtige Erkenntnisse verdrängt hatte. 1: Arbeiten mit altem Putz ist widerlich, 2: Arbeiten über Kopf ist abartig. Ein denkender Mensch hätte geschlussfolgert, dass eine Arbeit, die sowohl Fakt eins, als auch Fakt zwei miteinander kombiniert eine ausgesprochen unangenehme Tätigkeit werden könnte.
Nunja...

In unserem anfänglichen Optimismus, unseren mittelmäßigen Planungsfähigkeiten und unserer Vergesslichkeit, bemerkten wir erst den Abend vor Lieferung des Ofens, dass wir nach Aufstellen des Krematoriums eher schlecht, an die darüber liegenden Stellen gelangen würden und beschlossen kurzerhand das Stück in der Nach davor noch "mal eben" zu säubern und zu verputzen. An dieser Stelle gibt es die zweite Ohrfeige für das Vergangene-Ich. Vermutlich sprechen die Bilder für sich. Mit Worten untermalen kann ich das Ganze, indem ich euch verrate, dass die Geschwindigkeit eines nicht-gelernten, unerfahrenen, naiven Verputzers etwa 1qm/Stunde beträgt. Wir hatten gute Vier Quadratmeter und haben gegen hab neun begonnen. Eine herrliche Sommernacht. 

Das Ergebnis stundenlanger Sklavenarbeit. Links im Bild: eine der besten Investitionen. Das Leitergerüst.

Wie man nach so einer Aktion aussieht. Man hat Putz an Stellen, an denen man definitiv keinen Putz haben sollte.

 Nach diesem erbaulichen Abend graute es mir vor dem säubern der restlichen Deckenfläche. 



Stellt sich heraus: alter Putz-staub ist das beste Make Up 



Nach Tagen mit Spachtel und Drahtbürste war die Stalldecke endlich nackig

Und keinen Tag brauchten die Putzer um die Decke neu zu verpacken
 Nach diese, Arbeitsschritt, wandten wir uns kurzzeitig wieder bodennäheren Dingen zu.

Die Vorsehung für den Abfluss im Gäste-WC, das irgendwann mal im Obergeschoss entstehen könnte, wurde nun nachgeholt (bis dahin vergessen)...

...und nach monatelanger Warterei bekamen wir eeeendlich den Estrich für unser Badezimmer.

Auch wenn wir ursprünglich PU-Platten und kein Styropor wollten...

Ist es nun eben wie es ist. 

Und schon ist es ein völlig anderer Raum.


Nebenbei wurde noch ein bisschen gebaggert und die Fallrohre wurden zur Zisterne verlegt

Und nach einer weitere deftigen Materiallieferung...


Und dem Glück einen neuen, handwerklich begabten Schwager in der Familie willkommen zu heißen...

...hatten wir auch plötzlich abgehängte Decken



Bildunterschrift hinzufügen
Eine aufgeräumte Baustelle

und Verkofferungen im Bad.


 Und mit alledem sind wir noch immer nicht ganz auf dem Stand, den unsere Baustelle nun tatsächlich hat. Mehr dazu allerdings im nächsten Beitrag...






Donnerstag, 30. August 2018

Hauruck Teil 1 - Das Krematorium

Wie auf (unserer) Baustelle üblich passierte lange nichts und dann alles zugleich.
Zunächst schulde ich euch noch ein Bild der Nordseite mit fertigem Dach:


Unsere Neue Nordansicht

Vielleicht habt ihr auf dem Bild auf bereits bemerkt, dass unsere Stalltür irgendwie komisch aussieht.
Um den Einzug unserer Heizungsanlage zu ermöglichen, mussten wir die Tür ausbauen und die Öffnung um etwa 20cm verbreitern.
Das hatte auch zur Folge, dass ein größerer Sturz für die Türöffnung erforderlich wurde, was seinerseits wieder Maurerarbeiten bedeutete und natürlich auch, dass sie schmale alte Tür nicht mehr passt. Arbeit zieht eben Arbeit nach.
Außerdem mussten wir für den über 650 kg schweren Ofen und den 2500-Liter Pufferspeicher natürlich ein ordentliches Fundament gießen.

Die Jungs machen die schwere Arbeit, ich schale am Ende aus. So gefällt mir das.

Und dann war es endlich soweit. Unser Krematorium, ähm ich meine Holzvergaser, kam ins Haus.



Nachdem alle mehrere Stunden auf den verspäteten Kran warten mussten, konnte das Ausladen endlich starten.


 Einer nach dem anderen wurden der Pufferspeicher und der Ofen abgeladen und über unseren Erdhaufen, so nah wie möglich zur Stalltür versetzt.




 Soweit wie möglich wurden die Kolosse dann mit dem Hubwagen bewegt und schließlich mit purer Manneskraft über eine fix improvisierte "Rutsche" aus OSB-Platten gehievt.


Bis endlich alles an seinem Platz stand. Um das Gewicht zu verringern und sie nicht zu beschädigen, wurde die Verkleidung des Ofens entfernt, wodurch man hier gut die einzelnen Gusseisen-Glieder sehen kann, aus denen das gute Stück besteht. 


Und so schaut das Öfchen wieder mit Verkleidung aus. Oben wird Holz eingeschichtet, unten entsteht die Flamme. 


Hier nochmal mit Pufferspeicher-Freund.


Und um unser neues Prunkstück sicher zu wissen, haben wir es dann auch direkt wieder sorgfältig verpackt. Natürlich ist ein Ofen ohne Schornstein etwa so nützlich wie ein Eimer mit Loch. Deshalb folgte wenige Tage später der neue Edelstahlschornstein. Leider haben die Dachdecker eine kleine Absprache vergessen. Der Abstand des Schornsteinrohrs zum Dach ist zu gering um die Abnahme zu überstehen. Deshalb müssen die Jungs demnächst noch mal aufkreuzen und den Dachüberstand, wie vereinbart an der kritischen Stelle kürzen.




Nun fehlt zu unserem Heizungsglück nur noch die Verrohrung, die Heizkörper an sich und natürlich die Abnahme durch unseren Schorni.
Was sonst alles passiert ist, lest ihr bald im zweiten Teil.